Forschertage

Wissensjäger und Forscherhexen

Montag

Unserer Suche nach Naturschätzen hat begonnen. Nach einer Runde „Kennenlernen“ in der Natur (der Regen hat sich dankenswerterweise zurückgehalten), haben wir uns gleich der Tierwelt zugewandt - zuerst mit einem Ratespiel, dann durften wir mit Becherlupen bewaffnet staunen, welche Vielfalt an Heuschreckenarten die Begrischparkwiese besitzt. Nach dem ersehnten Mittagessen ging es dann gestärkt zur ersten kleinen Wanderung in die Nähere Umgebung. Ein Teil der Gruppe hat nun beim Tipi bauen erkundet, wie eine derartige Behausung statisch beschaffen sein muss um „nutzbar“ zu sein, und erkannt, dass Totholz andere Eigenschaften hat als frisches Holz. Der andere Teil wollte lieber die unterschiedliche Beschaffenheit von Naturgegenständen erforschen und hat einen Barfussweg konzipiert, gebaut und dann natürlich auch barfuss erprobt.

Dienstag

Heute war unser erster richtiger Outdoortag. Zuvor durften die Wissensjäger und Forscherhexen aber noch die ersten Forscherfragen beantworten und in ihr Forschertagebuch kleben. Mit Lunchpaketen bepackt gingen wir dann auf die Perchtoldsdorfer Heide. Am Weg dorthin durfte jeder eine Blume auf ein Leinenfetzerl „drucken“ (Hammertechnik). Ziesel haben wir auf der Heide keines gesehen ????, dafür ganz unverhofft einen Alpenbockkäfer. Unterschiedliche Falter begleiteten uns auf unserer Wanderung durch dieses wunderschöne Schutzgebiet. Passend, denn wir haben uns nach unserer Rast angeschaut, aus welcher Raupe welcher Schmetterling wird und welch unterschiedliche Tarn- und Warnstrategien diese Tiere verfolgen. Pünktlich zu Mittag erreichten wir dann die Liesing. Ein Wassertiere-Memory gab Einblick in die Welt des Baches - dann gings ans Wasserforschen.  Wir waren recht erfolgreich:  Bachflohkrebse, Eintagsfliegenlarven, ein paar kleinere Egel, …  und zur großen Freude der Kids auch ein Signalkrebs.

Mittwoch

Ein rabenschwarzer Tag, der 3.Juli 2024? Nein das wirklich nicht. Gut gelaunt stiegen wir um 8.30 in den Bus, der uns zur Versuchstation der Vetmed Wien „Haidlhof“ bringen sollte. Die weltweit größte Anhäufung der fast ausgestorbenen Keas aus Neuseeland ist hier zu finden. Und mit ihnen, wie auch mit den ebenso intelligenten, großen schwarzen Kolkraben, werden hier Verhaltensstudien durchgeführt. Keas sind darüber hinaus sehr kooperative Tiere (untereinander wie auch mit dem Menschen) und ähnlich trainierbar wie Hunde. Während sie mangels natürlicher Feinde sehr wenig Scheu vor dem Menschen zeigen, sind Raben sogenannte Kulturflüchter und scheuen den Menschen. Nach so vielen interessanten Facts und Sitzzeit im Bus haben sich „Wildschweine“ und „Füchse“ beim Capture-the-flag-Spiel auspowern können, bevor wir erfuhren wie Wasserversickerung idealerweise in der Stadt aussehen sollte und wie anders sich doch ein Stadtbaum oder ein Waldbaum entwickelt. Als Vorbereitung für den morgigen „Waldtag“ erprobten sich die Kids zum Schluss noch beim Hart- und Weichholz sägen und durften erkennen, wie unterschiedliche die Astscheiben von jeder Baumart letztlich aussehen. Holz ist eben nicht Holz!

Donnerstag

Heute ist unser Waldtag – der körperlich sicher anstrengendste Tag: Über die Heide, den Paraplueberg hoch und dann weiter zur Kammersteiner Ruine. Aber diese wanderfreudige Gruppe hat kein einziges Mal gemurrt – unglaublich!!! Aber der Reihe nach… Vor dem Weggehen haben wir als Vorbereitung drei unserer heimischen Baumarten kennengelernt. Blatt, Frucht und Name sind nun im Forschertagebuch gestempelt. Am Heide-Spielplatz war dann erstmal Lunchpaketzeit und Mittagspause, bevor wir uns dem Thema zuwendeten, was denn NICHT in diesen Wald, der vor uns lag, gehört. Entlang eines Seils waren 13 Gegenstände versteckt: Von der Glaßflasche bis zur Kartoffel und mussten erkannt und gezählt werden. Wie lang das wohl braucht bis es nicht mehr da ist? Im Wald selbst war dann unser Thema wieder das Holz. Mittels einer Bowlingkugel sollten die Kinder eine Kugelbahn bauen und haben dabei direkt spüren können, wie schnell so eine schwere Holzkugel „Fahrt“ aufnimmt und was sie als Begrenzung braucht um innerhalb der Bande zu bleiben (Physik im Wald ????), wie schnell ein Tunnel einstürzt, wenn das Holz zu morsch ist und, last but not least, wie wichtig eine gute Zusammenarbeit ist um nachher die Freude gemeinsam genießen zu können, dass die Kugelbahn funktioniert hat!

Freitag

Kann ich eine Schnitzeljagd machen, wenn ich Vegetarier bin? ;-) Soweit zu unserem Vormittagsprogramm zum entspannten Wiederholen der Dinge die wir diese Woche gesehen und erforscht haben. Dabei lernten die Kids z.B. die Kapillarkraft von Wasser kennen, die Bäume auch nutzen, und bastelten einen Schmetterling. Schön war, dass eine Wiener Nachtpfauenaug-Raupe, ein Alpenbock und ein Segelfalter unseren Weg kreuzten. Am Nachmittag wurden die Eltern eingeladen, die Tippis und Barfusswege vom ersten Tag kennen zu lernen und auch auszuprobieren.

 

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